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Misophonie – wenn man Geräusche hasst

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Misophonie. Wir alle kennen aus zahlreichen Filmen die Situation wie jemand in einem Klassenzimmer mit seinen Fingernägeln über eine Schiefertafel kratzt und das Geräusch alle Schüler zum Schreien bringt.

Gewiss, die Szenerie ist etwas übertrieben, aber fast jeder von uns hat Geräusche, die er weniger mag oder die er gern vermeidet. Für manche ist es das Brechen von Styropor, für andere das Kratzen an Beinen in Feinstrumpfhosen, die Liste ist endlos. Dennoch ist dieser Widerwillen größtenteils eine normale Reaktion. Wir bekommen Gänsehaut, halten uns die Ohren zu, schütteln uns. Das war es aber auch schon. Doch es kann auch schlimmer sein. Wer an einer Misophonie leidet, für den sind bestimmte Geräusche mehr als Unwohlsein, für den können Geräusche eine körperliche Qual darstellen und Wut und Haß hervorrufen.

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Warum Misophonie mehr ist als nur eine Abneigung gegen laute Geräusche

Die Misophonie ist eine neurologische Störung, die oft als bloße Abneigung gegen laute Geräusche missverstanden wird. Doch für Betroffene bedeutet sie weit mehr – eine extreme Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Alltagsgeräuschen, die zu körperlicher und emotionaler Belastung führen kann. In diesem Blogbeitrag will ich mich mit der Misophonie auseinandersetzen und ihre Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen beleuchten.

Misophonie ist keine weltweit anerkannte Krankheit. Die „Selektive Geräuschintoleranz“ ist vielmehr bei Wissenschaftlern erst seit 1993 richtig auf dem Schirm.

Was ist Misophonie?

Misophonie ist eine Erkrankung, die oft als bloße Abneigung gegen laute Geräusche abgetan wird. Doch tatsächlich handelt es sich um mehr als das. Menschen, die unter Misophonie leiden, empfinden bestimmte Geräusche nicht nur als unangenehm, sondern regelrecht als quälend. Es kann sich dabei um alltägliche Geräusche wie das Kauen von Essen oder das Tippen auf einer Tastatur handeln.

Die Auswirkungen der Misophonie können sehr belastend sein und reichen von Angstzuständen bis hin zu sozialer Isolation. Es ist wichtig zu verstehen, dass Misophonie eine ernsthafte Erkrankung ist und Betroffene Unterstützung benötigen, um damit umzugehen. Im nächsten Abschnitt werden wir uns mit den Symptomen der Misophonie befassen und Möglichkeiten aufzeigen, wie man diese Erkrankung diagnostizieren und behandeln kann.

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Hass auf Geräusche

Misophonie ist dabei so vielschichtig wie die Geräuschkulissen, die uns täglich umgeben. Während den einen ein Schmatzen beim Essen buchstäblich zur Weißglut bringen kann, sitzt nebenan jemand, der ebenfalls an Misophonie leidet und dem dieses Geräusch gar nichts ausmacht.

Die amerikanischen Neurowissenschaftler Pawel und Margaret Jastreboff haben sich schon in den 90er-Jahren mit dem Phänomen auseinandergesetzt und ihm seinen Namen gegeben. Die beiden Forscher nehmen an, dass der Misophonie eine Nervenkrankheit zu Grunde liegt. Dabei ist bislang nicht einmal klar, ob man überhaupt von einer Krankheit sprechen kann oder ob die Misophonie nicht einfach eine Wesensart wie zum Beispiel die Hochsensibilität ist. Andere sprechen von einer Zivilisationsallergie, wobei hier Ergebnisse einer Studie fehlen, inwieweit sich dieses Erscheinungsbild in den letzten Jahren und Jahrzehnten verbreitert hätte.

Auch der Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Misophonie ist bislang nicht ursächlich belegt. Fest steht jedoch wohl, dass hochsensible Personen stärker unter der Misophonie leiden.

 

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Symptome der Misophonie

Symptome der Misophonie können sehr unterschiedlich sein und werden oft von Betroffenen als äußerst belastend empfunden. Zu den häufigsten Symptomen zählen Reizbarkeit, Angstzustände, Panikattacken, Wutausbrüche und Depressionen. Aber auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit können auftreten. Ein weiteres typisches Symptom ist die Unfähigkeit, sich auf andere Dinge zu konzentrieren, wenn bestimmte Geräusche zu hören sind. Oftmals wird die Misophonie auch von anderen psychischen Erkrankungen wie Autismus-Spektrum-Störungen oder Zwangsstörungen begleitet.

Es ist wichtig zu betonen, dass es sich bei Misophonie um eine echte Erkrankung handelt, die nicht einfach mit einer Abneigung gegen laute Geräusche verwechselt werden darf. Betroffene leiden unter einem unkontrollierbaren emotionalen Stressauslöser und benötigen professionelle Hilfe zur Behandlung ihrer Symptome.

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Misophonie und die Abgrenzung

Misophonie muss sich auch von anderen Geräuschintoleranzen abgrenzen lassen.  Da wäre zum Beispiel die Phonophobie, bei der sich Menschen vor bestimmten Geräuschen fürchten. Hyperakusis dagegen erzeugt körperliche Schmerzen bei extrem hoher Lautstärke. Das vorherrschende Gefühl bei Misophonie dagegen ist Wut.

Es gibt unterschiedliche Aussagen in diversen Foren. Bei einigen, die darüber berichten, trat Misophonie schon in ihrer frühesten Jugend auf, andere fühlen sich damit erst in der Mitte ihres Lebens konfrontiert.Manche Betroffene berichten von einer Konditionierung durch Vorgeschehnisse, andere können sich das Auftreten bei sich gar nicht erklären. Ich gehöre wohl zu denjenigen, bei denen bestimmte Ereignisse  ausschlaggebend für das Auftreten der selektiven Geräuschintoleranz geworden ist.

Wie wird die Diagnose erstellt und behandelt?

Die Diagnose von Misophonie ist oft schwierig, da es keine spezifischen Tests oder Verfahren gibt, um die Erkrankung zu diagnostizieren. In der Regel basiert die Diagnose auf einer ausführlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung. Ein erfahrener Arzt oder Psychologe wird Fragen stellen, um das Ausmaß der Symptome zu ermitteln und andere mögliche Ursachen auszuschließen. Es kann auch eine psychologische Bewertung durchgeführt werden, um festzustellen, ob andere psychische Erkrankungen vorhanden sind.

Es gibt keine bekannte Heilung für Misophonie, aber es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, die Symptome zu lindern. Eine Möglichkeit ist die kognitive Verhaltenstherapie (CBT), die darauf abzielt, negative Gedanken und Verhaltensmuster zu ändern. Eine weitere Behandlungsoption ist die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT), bei der Patienten lernen, ihre Aufmerksamkeit von den störenden Geräuschen wegzulenken. Es ist wichtig zu beachten, dass Misophonie mehr als nur eine Abneigung gegen laute Geräusche ist.

Es handelt sich um eine ernsthafte Erkrankung, die das tägliche Leben beeinträchtigen kann und oft mit anderen psychischen Erkrankungen wie Angstzuständen oder Depressionen einhergeht. Betroffene sollten sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich darüber im Klaren sein, dass sie nicht allein sind. Insgesamt kann Misophonie das tägliche Leben stark beeinträchtigen, aber es gibt Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, die Symptome zu lindern. Es ist wichtig, dass Betroffene sich professionelle Hilfe suchen und verstehen, dass Misophonie mehr als nur eine Abneigung gegen laute Geräusche ist. Mit der richtigen Unterstützung können Betroffene ihre Lebensqualität verbessern und besser mit ihren Symptomen umgehen.

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Wie mich der Bass zur Weißglut bringt

Seitdem ich vor über fünf Jahren in meine Wohnung eingezogen bin, gab es immer wieder Ärger mit dem Nachbarhaus wegen fast dauerhafter Lärmbelästigung. Partys unter der Woche, oft bis tief in die Nacht, Strassenbeschallung und Nachbarn, die aus Bequemlichkeit oder Furcht nicht wagen den Mund aufzumachen. Ein Kampf gegen Windmühlen.

Die Musik, mir kräftigem Bass unterlegt, durchdringt die Mauern und nicht selten gab es Live-Gitarre und Bass. Es war nicht nur an Schlaf dabei nicht zu denken, sondern es entwickelte sich dabei offensichtlich bei mir im Laufe der Zeit eine derartig hohe Aversion gegen dumpfe Bassgeräusche, dass ich diese indessen überall sofort heraushöre, seien sie auch noch so leise. Eine innerliche Wut steigt in mir hoch und ich muss versuchen das Geräusch zu unterdrücken, zu übertönen oder den Ort zu wechseln. Musikkonzerte sind so für mich so gut wie erledigt, Partys oft schmerzhaft und Fahrzeuge mit voll aufgedrehten Anlagen wünsche ich gern innerlich einen Platten.

Forscher, welche sich mit dem Phänomen seit zwei Jahrzehnten beschäftigen, sprechen davon, dass die psychologische Perspektive auf eine gelernte Verbindung zwischen den negativen Gefühlen und dem auslösenden Geräusch schließt.

Es ist schwer zu beschreiben wie ein einzelnes Geräusch einen nicht nur stören, sondern regelrecht wütend und gleichzeitig hilflos werden lässt.

Hochsensibilität verstärkt Misophonie?

Es ist eine These, die bislang durch keiner Studie oder Forschung belegt werden konnte. Schaut man sich jedoch zahlreiche Selbsthilfegruppen und die Diskussion in diversen Foren an, so kommt man unweigerlich zu diesem Bild. Auch wenn HSP – Hochsensibilität heute als Auffangbecken für alles Mögliche gesehen wird und zahlreiche esoterische „Experten“ im Trüben fischen, scheinen doch bei vielen Betroffenen die Wirkungen der Misophonie unweigerlich stärker ausgeprägt, so der Betroffene sich selbst oder durch andere als Hochsensibel eingestuft wird.

Warum ist Misophonie mehr als nur eine Abneigung gegen laute Geräusche?

Misophonie ist eine Erkrankung, die oft missverstanden wird. Viele Menschen denken, dass es sich dabei lediglich um eine Abneigung gegen laute Geräusche handelt. Doch Misophonie geht weit über das hinaus. Es handelt sich hierbei um eine neurologische Störung, bei der bestimmte Geräusche unerträglich werden und starke emotionale Reaktionen auslösen können.

Diese Geräusche können von anderen Menschen verursacht werden, wie beispielsweise das Kauen oder Schlürfen beim Essen, aber auch von sich selbst, wie das Atmen oder das Tippen auf einer Tastatur. Die Symptome der Misophonie können sehr belastend sein und reichen von Angstzuständen über Wut bis hin zu Panikattacken. Es ist wichtig zu verstehen, dass Misophonie mehr als nur eine Abneigung gegen laute Geräusche ist und dass es sich hierbei um eine ernsthafte Erkrankung handelt, die behandelt werden sollte.

Welche Folgen hat die Erkrankung?

Eine Misophonie kann schwerwiegende Folgen haben und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Durch die Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Geräuschen, wie beispielsweise Kaugeräuschen oder Atmen, können starke emotionale Reaktionen ausgelöst werden. Dies kann sich in Wutausbrüchen, Angstzuständen oder sogar Panikattacken äußern.

Die Folgen reichen von sozialer Isolation bis hin zu Depressionen und Schlafstörungen. Viele Betroffene ziehen sich zurück und vermeiden soziale Kontakte, um den Auslösern der Geräusche aus dem Weg zu gehen. Dadurch kann es zu beruflichen und privaten Einschränkungen kommen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind daher wichtig, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und weiteren psychischen Belastungen vorzubeugen.

Wie kann man sich vor akustischen Reizen schützen?

Um sich vor akustischen Reizen zu schützen, ist es wichtig, die Auslöser für Misophonie zu kennen und zu vermeiden. Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Geräusche wie Kauen, Schlürfen oder Tastaturanschläge. Auch laute Umgebungen können eine Rolle spielen. Es kann hilfreich sein, Kopfhörer oder Ohrstöpsel zu tragen, um sich vor unangenehmen Geräuschen abzuschirmen.

Eine Entspannungstechnik wie Yoga oder Meditation kann ebenfalls dazu beitragen, die Empfindlichkeit gegenüber akustischen Reizen zu reduzieren. Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf und einer ausgewogenen Ernährung kann auch dazu beitragen, das Nervensystem zu beruhigen und die Symptome von Misophonie zu lindern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Mensch unterschiedlich auf akustische Reize reagiert und dass nicht alle Strategien für jeden Menschen wirksam sind. Es kann daher hilfreich sein, mit einem Facharzt zusammenzuarbeiten, um individuelle Lösungen zur Bewältigung von Misophonie zu finden. Insgesamt ist es wichtig zu erkennen, dass Misophonie mehr ist als nur eine Abneigung gegen laute Geräusche und dass es sich um eine ernsthafte Erkrankung handelt, die das tägliche Leben beeinträchtigen kann.

Fazit: Warum Misophonie mehr ist als nur eine Abneigung gegen laute Geräusche

Absatz: Misophonie ist eine Erkrankung, die oft als bloße Abneigung gegen laute Geräusche abgetan wird. Doch Misophonie ist viel mehr als das. Es handelt sich um eine neurologische Störung, bei der bestimmte Geräusche unerträglich werden und unangenehme körperliche und emotionale Reaktionen auslösen können. Die Betroffenen leiden unter starken Gefühlen von Wut, Ekel oder Angst und sind oft nicht in der Lage, den Auslösern der Misophonie auszuweichen.

Die Erkrankung kann sich auf das tägliche Leben der Betroffenen auswirken und zu sozialer Isolation führen. Es kann schwierig sein, Freunde und Familie zu besuchen oder öffentliche Orte aufzusuchen, da bestimmte Geräusche wie Kauen, Atmen oder Husten unerträglich werden können. Die Behandlung von Misophonie ist komplex und erfordert oft eine Kombination aus kognitiver Verhaltenstherapie und Tinnitus-Retraining-Therapie. Es ist wichtig zu verstehen, dass Misophonie mehr ist als nur eine Abneigung gegen laute Geräusche. Es handelt sich um eine ernsthafte Erkrankung, die das Leben der Betroffenen beeinträchtigen kann.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann jedoch dazu beitragen, dass die Symptome gelindert werden und die Lebensqualität verbessert wird. Wenn Sie vermuten, dass Sie an Misophonie leiden könnten, wenden Sie sich an einen Facharzt für HNO-Heilkunde, um eine Diagnose und Behandlung zu erhalten.

Es bleibt zu hoffen, dass es in der Zukunft ernsthafte Forschungen zu der Thematik gibt, die vielleicht Betroffenen Lösungsansätze zum besseren Umgang mit der Misophonie gibt. Ohrstöpsel sind es nicht…

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