Fünf Tage Auszeit vom Alltag. Obwohl ja auch hierzulande der Sommer viel Sonne und Wärme mit sich gebracht hat, war die Sehnsucht nach Meer, Wellen, Brandung und frischem Fisch einfach sehr groß. Gemeinsam mit guten Freunden ging es ab in den Flieger und Richtung Portugal.
Die Algarve war unser Ziel und Abseits der großen und manchmal etwas zu lauten Touristenzentren suchten wir Strände, Orte und viele Eindrücke. Wir wurden reichlich belohnt mit strahlenden Farben, Sonne satt und guter Brandung im Atlantik. Von Portimão aus erkundeten wir die Küste bis zum „Ende der Welt“.
Bilder und Eindrücke der Algarve in Portugal
Die Farben der Algarve sind vielschichtig, intensiv und leuchtend. Der blaue Himmel, das grün-blaue Meer, der gelbe Strandstrand, blaue Muscheln an den Gesteinen, Licht und Schatten und die gelblich-rötlichen Felsformationen. Alles zusammen wirkt so intensiv, das man glaubt in die Palette eines Malers gefallen zu sein. Man muss diese Farbenpracht erleben und auf sich wirken lassen.
Liegt die Algarve in Italien?
Man könnte leicht auf diese schräge Vermutung kommen, denn wenn es entlang der Algarve etwas gibt, dann sind es italienische Restaurants. Selbst abseits der touristischen Trampelwege findet man sie quasi an jeder Ecke. Manchmal in einer Mischung aus portugiesischem und italienischem Essen, aber immer mit Pasta und Pizza im Angebot. Mitunter war es gar nicht so leicht auch mal traditionelles portugiesisches Essen zu finden, doch die Suche lohnt sich.
Wenn das Meer vor der Haustür liegt, bietet es sich an auf frischen Fisch und Meeresfrüchte zurück zu greifen. Etwas, was mir schon in Deutschland empfohlen wurde, war gegrillte Sardinen. Diesen Fisch kenne ich eigentlich hier nur aus der Dose und war etwas skeptisch. Vor Ort, in einem Lokal direkt am Strand war ich aber noch neugierig. Ein einfaches, aber geschmacklich umwerfendes Gericht erwartete mich!
Die Sardinen sind klein, Schwanz und Kopf lassen sich leicht entfernen, ebenso die Gräte im Inneren. Diese ist so weich, dass man Reststücke getrost gut essen kann. Der leicht salzige Geschmack zusammen mit den Grillaromen, dazu Kartoffeln mit mediterranen Kräutern in Öl gebraten und ein erfrischender Salat. Ich war selbst überrascht und selbst Fischskeptiker können diesem Gericht einiges abgewinnen.
Daneben gab es noch Schwertfisch und portugiesische Muscheln, die mir besonders in Erinnerung bleiben. Die Fischtheken selbst in den Supermärkten bieten mehr als bei uns die meisten Delikatess- oder Fischgeschäfte. Und für alle die das nicht mögen, gibts halt Pizza…
Strandurlaub oder Erlebniss-Spaß?
Die Algarve bietet eigentlich für jeden Etwas (außer vielleicht guten Kaffee im Supermarkt, wenn man auf Kapseln verzichten möchte). Es gibt soviel Strand, dass sich die Einheimischen und Touristen gut verteilen können, es gibt große Wasserparks mit Abenteuerrutschen, es gibt Zoo´s und geführte Kanutouren durch enge Felsschluchten, gute Restaurants und viele Möglichkeiten auch den Geldbeutel beim Shopping etwas zu erleichtern.
Preise und was mir fehlte
Es gibt in Portugal kein Pfandsystem wie wir es hier kennen. Man mag darüber streiten ob es sinnvoll ist oder auch nicht, darauf zu verzichten. Letztlich sind dadurch Getränke teilweise viel günstiger als bei uns. Wer Wasser mit Kohlensäure sucht, wird teilweise lange suchen müssen. Selbst in großen Supermärkten gibt es da eher wenig Auswahl. Dafür sind die Angebote an Säften riesig. Doch Vorsicht: hinter so manchem 100% Natur verbirgt sich nicht etwas hundertprozentiger Saft, sondern nur hunderprozentig authentische Zutaten, die dann aber teilweise reichlich mit Zucker angereichert sind.
Überhaupt mag es der Portugiese offenbar gerne süß. Es gibt dort keine Bäcker wie wir es kennen, aber in den Supermärkten ist die Auswahl wesentlich größer. Auch viele Cafes am Strassenrand verkaufen Croissants und anderes. Ach ja, der Kaffee… Wer gern Espresso genießt, wird mit 90 Cent pro Tasse begeistert sein, dafür gibt es aber sonst keine so große Auswahl.
Die Uhren ticken an der Algarve anders. Nicht nur wegen der Stunde Zeitumstellung, sondern weil viele Geschäfte, selbst in den Touristenzentren, über Mittag wegen der Siesta geschlossen haben, aber dafür kann man weit in die Nacht hinein einkaufen. Auch die größeren Supermärkte haben zumeist bis 23 Uhr und auch am Sonntag geöffnet. Sonntags ist Familieneinkaufstag, da wird es dann gern schon mal ausnahmsweise hektischer, denn sonst haben die Portugiesen die Ruhe weg…
Tipps für den Ulaub an der Algarve in Portugal
1. Mietwagen schon aus der Heimat buchen und dabei auf die üblichen großen Autovermieter verzichten. Diese sitzen zwar direkt im Flughafen, kosten aber dafür häufig mehr und die Wagen sind in starker Benutzung. Wir hatten uns eine Autovermietung ausserhalb des Flughafenbereichs ausgesucht. Diese holten uns mit einem Shuttleservice am Flughafen ab. Wir haben bekamen einen wunderbaren fast nagelneuen Mercedes mit allen möglichen Extras für 5 Tage und knapp 100 Euro (exklusive Sprit, der uns trotz vieler Fahrten gerade mal dort 30 Euro gekostet hatte). Extras recherchieren lohnt sich wirklich.
2. Statt gleich Hotels zu buchen, sollte man sich Ferienwohnungen anschauen. Egal ob es dabei airbnb oder andere Angebote sind, man ist in der Regel viel flexibler, spart einiges an Geld und kann nach Lust und Laune schlafen und kochen. Wir hatten mit unserer Wohnung wirklich sehr viel Glück und bei den Temperaturen von über 30 Grad waren wir auch über die gute Klimaanlage dankbar.
3. Es empfiehlt sich durchaus eine gute Summe an Bargeld mitzunehmen. In Supermärkten und den meisten Restaurants kann man auch mit Kreditkarte bezahlen, manchmal geht dies aber erst ab einer gewissen summe oder kostet extra. Auf Märkten und im Strandleben ist Bargeld sicher vorzuziehen.
4. Sonnenschutzmittel sollte man entweder bereits daheim kaufen und im Koffer mit sich führen oder dort zu den Filialen von Aldi und Lidl gehen. Im normalen Supermarkt und den Strandläden findet man zumeist nur recht teuere Produkte.
PORTIMãO – nah dran und doch ruhig genug
Die meisten Touristen halten Portimão und Praia da Rocha für die gleiche Stadt. Es ist durchaus schwierig zu unterscheiden, da beide quasi in einander übergehen. Praia da Rocha liegt direkt am Strand und wurde merklich für Touristen konzipiert. Bars, Hotels und ein durchaus nicht immer leises Nachtleben lassen hier die Nacht zum Tage werden. Geschäfte und fliegende Händler lassen die Strandmeile bis tief in die Nacht aufleben.
Portimão, nur einen kurzen Fußmarsch entfernt, ist eine Arbeiterstadt mit vielen Neubauten. Nicht an allen Ecken unbedingt schön, aber dafür ruhig, günstiger und trotzdem sehr zentral. Der alte Stadtkern rund um Rathaus und Hafen wurden aufwendig saniert und lädt zum flanieren ein. Die Gegensätze zwischen alt und neu sind stark ausgeprägt.
Weitere schöne Ziele an der Algarve in Portugal
Wer schon immer das „Ende der Welt“ erleben wollte, der sollte nach Sagres reisen. Die westlichste Spitze der Algarve in den Atlantik wird von einer imposanten Festung gekrönt. Gegen ein kleinen Eintritt kann man hier endlos wandern und die schroffen Felsen hoch über dem blauen Meer in Portugal erleben.
Auf dem Rückweg bietet sich auf jeden fall ein längerer Abstecher nach Lagos an. Die Stadt hat ihren historischen Charme weitestgehend bewahrt, auch wenn vieles auf Touristen ausgerichtet ist. Es ist die ideale Stadt um einen wirklichen Eindruck von den alten Orten der Algarve zu bekommen und nirgends fand ich soviel verkachelte Wohnhäuser wie dort. Das ist nicht nur folkloristische Tradition, sondern hatte früher auch als Schutz gegen Wärme zur Isolation ganz praktische Gründe. Die einzigartigen Kachelmuster kann man hier hautnah so erleben.
Der wohl bekannteste Urlaubsort an der Algarve ist sicherlich Albufeira. Hier teilen Touristen und große Villen etlicher Berühmtheiten den Strand ganz friedlich. Die Innenstadt mussten wir leider auslassen, ist aber auf jeden Fall ein Ausflug wert.
Wer nach seinem Urlaub zurück zum Flieger muss, kommt an Faro natürlich nicht vorbei. Auf den ersten Blick eher unscheinbar und hässlich, sollte man sich in die Altstadt an den Hafen vorwagen. Wer ein bissel Zeit investiert wird Faro mit ganz anderen Augen entdecken. Man sollte der Stadt eine Chance geben.
Mein Fazit über fünf Tage Algarve in Portugal
Viel zu kurz! Ich hätte auch gern die doppelte Zeit dort verbracht, noch viel gekostet und gesehen und im Meer geschwommen. Die Algarve ist trotz zahlreicher Touristen, eine Gegend zu verlieben. Wunderbare Naturschönheiten, Farben wie aus einer Malerpalette und wer Fisch und Meeresfrüchte mag, wird sich dort wie im Paradies fühlen. Es ist ein ausgesprochene Empfehlung sich die Algarve auf jeden Fall einmal anzusehen und mit allen Sinnen zu genießen!
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