Als Nokia mit der Wiederauferstehung des legendären 3310 auf die Bühne trat, war neben all der Nostalgie (klar, ich hatte früher auch so eins) plötzlich der Gedanke wieder präsent: Kein Internet, kein Social Media…
Der Gedanke an sich ist dabei nicht neu. Wenn du wie ich beruflich quasi nonstop im Internet unterwegs bist und nebenbei noch Projekte wie diesen Blog vorantreiben möchtest, wird die große Social Media Blase allmählich zum zeit- und nervenfressenden Moloch, ohne den nichts mehr im Leben zu gehen scheint. Aus Social Media wird Social Mania und ja, ich bin mittendrin statt nur dabei. Während ich Twitter im Laufe der Jahre nur gelegentlich betreibe und nie tausende von Leuten gefunden habe, die das, was ich von mir gebe, interessant genug fanden, um mir freiwillig zu folgen, hat Facebook fast Google als Startseite bei mir abgelöst. Es wird mehr und mehr zu einem Newsportal, eine Mischung aus Nachrichten aus der Welt und viel Selbstdarstellung der Menschen, denen du dort folgst.
Ein Tag ohne Internet pro Woche: Warum das eine gesunde Gewohnheit sein kann
In der heutigen vernetzten Welt scheint es fast undenkbar, einen Tag ohne Internet zu verbringen. Viele von uns sind von morgens bis abends online, sei es für die Arbeit, soziale Medien, Unterhaltung oder Kommunikation. Doch immer mehr Menschen erkennen den Wert eines „Internet-freien“ Tages in der Woche. Die ständige Online-Präsenz hat zweifellos unser Leben in vielerlei Hinsicht bereichert. Wir können Informationen sofort abrufen, mit Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt treten und unsere Arbeit von überall aus erledigen. Allerdings hat diese ständige Online-Präsenz auch einige Nachteile: Informationsüberflutung, Zeitverschwendung und soziale Isolation. Ein Tag ohne Internet pro Woche kann dazu beitragen, diese Probleme anzugehen. Er ermöglicht uns, uns von der Informationsflut zu erholen, unsere Gedanken zu ordnen und zur Ruhe zu kommen, ohne Ablenkungen aus dem Internet effizienter zu arbeiten und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu stärken. Ohne die ständige Ablenkung des Internets haben wir die Möglichkeit, uns selbst besser kennenzulernen und über unsere Ziele und Prioritäten nachzudenken.
Die Umsetzung eines Internet-freien Tages erfordert ein gewisses Maß an Planung und Disziplin. Lege im Voraus fest, welchen Tag du für deine internetfreie Zeit reservieren möchtest und stelle sicher, dass deine Arbeit oder sonstige Verpflichtungen berücksichtigt sind. Informiere deine Freunde, Familie und Kollegen über deinen Plan, damit sie wissen, dass du an diesem Tag möglicherweise nicht erreichbar bist. Überlege dir, wie du deinen Tag ohne Internet verbringen möchtest. Lies ein Buch, mache einen Spaziergang in der Natur, treibe Sport oder widme dich kreativen Hobbys. Nutze den Tag, um auch deine digitalen Geräte zu entschlacken. Lösche unnötige Apps, sortiere deine E-Mails oder organisiere deine Dateien.
Bitte versteh mich nicht falsch, auch ich bin Teil der Social Media Blase geworden. Ich präsentiere mich auf Instagram (nicht mich selbst, soweit geht der Narzissmus dann doch nicht), teile was mir gefällt, glaube immer noch Leser auf Google+ zu finden und natürlich pinne ich auch fleißig auf Pinterest. Im Grunde verbringe ich mehr Zeit damit, meine Fotos und Inhalte divers zu teilen, als sie zu produzieren. Nicht, dass es mir nicht auch großen Spaß bereiten würde. Wäre dem nicht so, würde ich einfach alles abschalten. Aber ist es denn damit getan? In meinem Artikel über einen Tag in 1980 bemerkte ich schon, dass die „Nichterreichbarkeit“ heute mehr und mehr ein Luxus zu werden scheint. Vielleicht nicht mal unbedingt die Unerreichbarkeit an sich, aber indessen sind wir mit all unseren Smartphones ja auch mobil und unterwegs ständig in der Social-Media-Facebook-Whatsapp-Klammer erreichbar. Vielleicht rührte daher einen kurzen Moment der Gedanke, mit einem Handy ohne all dies zufriedener zu sein?
Stattdessen habe ich für mich eine andere Lösung gefunden. Einen Tag in der Woche (berufsbedingt auf das Wochenende verlegt) werde ich mein Handy nur noch zum Musik hören, zum Fotografieren für unterwegs und als gutes altes Telefon nutzen. Ein Tag ohne Social Media, ohne Facebook & Co, ohne Messenger, Twitter und all dem. Ein Tag bei mir sein, mich altmodisch übers Telefon verabreden und statt alle Minuten zu schauen, was es Neues gibt, mich mehr mit mir und den Menschen um mich herum beschäftigen. Das ist kein Ausstieg, keine Verweigerung, das ist eine wöchentliche Auszeit, vielleicht auch um den wachsenden Widerwillen etwas entgegenzuwirken. Es ist alles eine Frage des richtigen Maßes, so auch hier. Ein Experiment, über das ich noch berichten werde…
Ein Tag ohne Internet pro Woche mag zunächst einschüchternd erscheinen, aber die Vorteile, die er bieten kann, sind es definitiv wert. Er kann dazu beitragen, Stress abzubauen, unsere Produktivität zu steigern und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu vertiefen. Wenn du das Gefühl hast, dass das Internet dein Leben überwältigt, könnte ein wöchentlicher digitaler Detox genau das sein, was du brauchst, um wieder die Kontrolle über deine Zeit und dein Wohlbefinden zu erlangen. Probier es aus und erlebe selbst, wie ein Tag ohne Internet dein Leben bereichern kann.
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