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Das Honor 200 Pro überrascht

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In den letzten Monaten habe ich schon eine ganze Reihe von Smartphones mir näher anschauen und im Alltag auf Chip und Platine testen können. Es gab schöne Smartphones, es gab langweilige Zeitgenossen und auch Enttäuschungen waren dabei. Die meisten waren „Flagships“ oder sogenannte „Flagshipkiller“.

 

Honor 200 Pro

 

Das Honor 200 Pro ist weise genug, nicht in diese Kategorien vordringen zu wollen, schon um dem eigenen Flagship aus dem Hause Honor, dem Magic 6 Pro, nicht die Show zu stehlen. Honor legt hier den Focus ganz klar auf die Zusammenarbeit mit dem französischen Fotostudio Harcourt. Man positioniert sich in der gehobene Mittelklasse, wobei auch der Preis (ohne Frühkäufer-Rabatt) mit einer UVP von rund 800 Euro nicht gerade wenig und in meinen Augen auch eindeutig zu hoch ist. Honor, als ehemalige Huawei Tochter ist nun eigenständig seit letztem Jahr wieder am Start. Dafür fehlt es aber dann doch an einigen Ecken. Das war schon beim Honor Magic 6 Pro der Fall.

Lieferumfang des Honor 200 Pro

Während Hersteller wie Xiaomi oder Motorola noch allerlei im Lieferumfang zu bieten haben, orientiert sich Honor auch hier nach oben, an Samsung oder Apple und liefert im Grunde, wenn wir das Inject-Tool und den Papierkram mal vergessen, nur ein Ladekabel neben dem Smartphone. Kein Case und auch kein Netzteil liegt bei. Da ist das Schnellladen nur halb so erfreulich, wenn man sich dafür dann erst ein passend schnelles Netzteil für holen muss.

Wer nicht in den Genuss des Rabatts für Frühkäufer kommt und dabei auch noch eines der Geschenkpakete bekommen kann, für den wird sich Frage stellen, ob man soviel Geld für ein Smartphone ausgeben möchte, wenn man für enig mehr schon ein richtiges Flagship bekommen kann.

 

Honor 200 Pro

 

Design, Verarbeitung und Haptik

Während die Verarbeitung und die Haptik durchaus zu den positiven Punkten zählen und es bei beidem eigentlich nichts zu meckern gibt, ist das Design wie immer eine Geschmacksfrage. Vielen gefällt das außergewöhnliche Design mit der ovalen Kamerapille und den unterschiedlichenRückseiten sehr gut, man hört Begriffe wie „edel“ oder „Schmuckstück“. Andere stehen mehr auf die großen prägnanten Kamerabumps wie Xiaomi, OnePlus oder auch Apple sie bieten. Hier wird vor allem das Wackeln auf dem Tisch liegend moniert.

Mir persönlich gefällt das Honor 200 Pro von der Optik gut. Es kommt nicht an die geschwungene Schönheit eines Motorola Edge 50 Ultra mit seiner Holzrückseite heran, aber die marmorierte Musterung meines weißen Geräts war zwar nicht revolutionär, aber sehr schön. Ich hatte es stets gern in der Hand. Dadurch, das die Rückseite nicht aus rutschigem Glas besteht, konnte ich es auch ohne Case gut halten.

 

Honor 200 Pro

 

Obwohl nicht gerade klein mit 6,78″, wirkt es doch durch die angenehm leicht abgerundeten Seiten sehr schlank.  Die 163.3 x 75.2 x 8.2mm kommen einem real einfach schmaler und kleiner vor. Dabei bietet es sehr dünne Displayränder.

Die große Pillen-Notch ist dagegen eine kleine Modelpackung. wer glaubt, hier eine Dynamic Island ähnliche Möglichkeit wie beim Magic 6 Pro zu finde, der wird enttäuscht. Es handelt sich um eine 2D Gesichtserkennung, Sie bietet eigentlich kaum einen relevanten Mehrwert und auch die Frontkamera konnte mich weniger überzeugen.



Das Display des Honor 200 Pro

Das 20:9 Oled Display kommt mit seinen 436 ppi auf eine höhere Bildschirmdichte als das große Magic 6 Pro. Merkt man das im Alltag? Nicht wirklich. Mit seiner QHD Auflösung wirkt es stets kontrastreich und farbig einwandfrei. Die Helligkeit geht bis 4000 Nits im Peak. Hier bin ich von meinem Daily Driver, dem OnePlus12, etwas verwöhnt, weshalb mir das Display nict in allen Situationen hell genug vorkam.

 

Honor 200 Pro

 

Prozessor und Leistung im Alltag

Wie schon beim Motorola Edge 50 Ultra ist auch im Honor 200 pro ein Qualcomm Snapdragon 8s Gen3 mit 12 Gb Ram und satten 512Gb Speicher verbaut. Der Prozessor ist damit in 2024 nicht der schnellste, aber man merkt es überhaupt nicht. Das Honor ist nicht nur schnell und flüssig, es rennt. Ruckler gab es zu keiner Zeit.

Wie immer bemühe ich keine nicht aussagekräftigen Benchmarks, sondern schaue wie es im Alltag, bei normaler Nutzung, beim Videodreh oder bei Games verhält. Wärmeentwicklung war unter Vollast nur wenig spürbar und wird bei 99% aller Nutzer wohl gar nicht anfallen.

 

Honor 200 Pro

 

MagicOS und Ki

MagicOS, die hauseigene UI von Honor, trägt noch immer viele Spuren von Huawei in sich. Hier schieden sich die Geister. Einige, wie ich, mögen die Oberfläche ganz gern, anderen ist es zu bunt und nicht clean genug. Man sollte vorher wissen worauf man sich da einlässt, genau wie bei Xiaomi mit HyperOS, was bisher nicht mein Fall ist.

Es gibt ein wenig Bloatware, die sich aber schnell deinstallieren lässt. Die Oberfläche ist intuitiv, wobei manche Bezeichnungen in den Einstellungen eher ungewöhnliche Namen haben, weshalb eine Suche nicht immer sofort von Erfolg gekrönt ist. Einige Umsetzungen, wie das Screenshots unter Favoriten abgelegt werden, die man man aber nicht so leicht aufrufen kann, erschließt sich mir nicht. Screenshots gehen leicht über eine Klopfgeste, aber wer versucht vom Steuercenter ein Screenshot zu machen, wird enttäuscht.




Der Sperrbildschirm lässt sich mit allerlei vorgefertigten Sets oder ganz individuell einstellen. Auch sonst gibt es einige Personalisierungsmöglichkeiten, wenn auch weitab von den Einstellungen von Samsung.

Mit dem Magic Portal bietet Honor auch hier eine praktische lernfähige Seitenleiste, durch die Texte, Bilder in andere passende Apps durch Drag&Drop übertragen werden können. Wenn man sich daran gewöhnt hat, fragt man sich, wieso es das bei anderen Anbietern nicht gibt. Ansonsten sind die KI-Features von Google stark in die Funktionalität des Honor 200 Pro eingebettet.

 

Honor 200 Pro

 

Kamera und Kamerasystem

Ja die Überschrift ist kein Fehler, denn bei der Nutzung hat man immer öfter den Eindruck zwei Kamerasettings zu haben. Das Kamerasetup, bestehend aus einer 50 MP Hauptkamera (OmniVision OV50H) und einer 50 Megapixel (Sony IMX856) Zoomkamera. Dazu gesellt sich eine Ultraweitwinkelkamera mit 12 Megapixeln, und eindeutig die schwächste der drei Kameras.Hier merkt man leider die Mittelklasse was Farbunterschiede zu den anderen Kameras und Verzerrungen angeht.

Insgesamt ist das Kamerasystem okay, aber haut einen nicht um. Videoaufnahmen sind stabil und git, hier fehlt aber Dynamik Bis zu einem 10fachen Zoom werden Aufnahmen gut bis sehr gut, alles darüber hin aus ist nicht mehr wirklich zu gebrauchen.

Und dann war da noch die Kamera… naja eigentlich wohl die Software und der besondere Portrait-Modus, von dem ich völlig überrascht wurde und der mich zum Schwärmen bringt.

 

Honor 200 Pro

 

Portrait-Modus der viel mehr ist

Honor hat für die Software im Portrait-Modus eine Partnerschaft mit dem französischen Fotostudio Harcourt eingegangen. Hier wurden drei Portraitmodi kreiert, die den berühmten Look des Fotostudios nachempfinden sollen.  Herausgekommen ist dabei, gefühlt, ein eigenständiges Kamerasystem, was ich so in der Art noch bei keinem Smartphone erlebt habe.

Wer sich jetzt vom Wort „Portrait“ abschrecken lässt, weil People-Fotografie gar nicht bei ihm auf der Tagesordnung steht, der kann damit soviel mehr hervorbringen. Der Modi, der  für Portraits wirklich gut ist und mich vor allem im schwarz-weiß Look überzeugen konnte, kann auch ganz wunderbar für Architektur- und Streetphotpgraphy genutzt werden.




Hier möchte ich gar nicht mehr aufhören und hätte damit gern ein Städtetrip nach Paris oder Prag gemacht. Die Software ist so stimmig und gut umgesetzt, das ich mir das als eigenständige App oder zumindest doch im nächsten großen Honor Flagship wünsche. Ein ganz besonderer Mehrwert, der das Honor 200 Pro, obwohl in vielen Dingen kein Spitzensmartphone, doch zu einem der spannendsten Smartphones für mich in diesem Jahr gemacht hat.

 

Honor 200 Pro Honor 200 Pro

 

Mein Fazit zum Honor 200 Pro Test

Das Honor 200 Pro ist, wenn man spezielle Modi für die Fotografie mag, ein außergewöhnliches Smartphone, was in der Art derzeit seines gleichen sucht. Auch die Update-Politik und Zuverlässigkeit regelmässiger Updates muss sich bei Honor noch eindeutig verbessern.

Ansonsten ist es ein gutes gehobenes Mittelklasse-Smartphone, welches keine gröpßeren Mängel aufweist oder Wünsche offen lässt.Die Ultraweitwinkel Kamera könnte besser sein und der Preis ist einfach zu hoch angesetzt. Trotzdem mochte ich es sehr und für 200 Euro weniger wäre es eine absolute Empfehlung

 

Honor 200 Pro

 

Honor 200 Pro

 

 

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