Nachdem mich im letzten Jahr das Samsung Flip nicht überzeugen konnte, ich vom Motorola Edge 50 Ultra aber in diesem Jahr schon ganz angetan war, waren es gemischte Gefühle, mit denen ich dem Motorola RAZR 50 Ultra begegnete.
Noch immer (August 2024) hat Motorola ein Verkaufsverbot in Deutschland wegen rechtlicher Streitigkeiten. Da dies aber nur Deutschland betrifft, lassen sich Motorola Smartphones leicht über europäische Händler beziehen. Da muss man gar keinen asiatischen Import bemühen.
Der Lieferumfang beim Motorola RAZR 50 Ultra
Wie immer holt sich Motorola gegenüber Samsung & Co schon den ersten Pluspunkt im Lieferumfang. Hier liegt nicht nur ein 68-Watt-Netzteil bei, sondern auch ein passendes Case, ein Band zum Umhängen, Ladekabel und der übliche Papierkram. Alles übersichtlich und so gut wie plastikfrei verpackt. Leider etwas stark verklebt, so dass die direkte Verpackung nicht ohne Aufreißen zu bändigen ist. Wer da später sein Smartphone wieder verkaufen möchte, hat eindeutig das Nachsehen.
Verarbeitung und Haptik des Motorola RAZR 50 Ultra
So ein Foldable / Flip hat natürlich so seine Besonderheiten. Klein und handlich für die Hosentasche, ausgeklappt dann zumeist etwas länger (6,9 Zoll) als durchschnittliche Smartphones und immer die Frage: Fühlt man den Knick, wie stark ist die Falte und wie stabil der Schließmechanismus.
Ich werde das Motorola Razr 50 Ultra hier gar nicht zu sehr mit anderen Smartphones vergleichen, sondern es einzeln für sich stehen lassen. Der erste Eindruck der Verarbeitung ist durchaus gut. Die vegane Lederrückseite fasst sich gut an. Ich frage mich dabei allerdings immer, wie das langfristig ausschaut, ob es dann blank wird oder Schmutzflecken aufweist.
So viel gleich vorneweg: Natürlich sieht man die Falz, wenn man genau hinschaut oder das Motorola Razr 50 Ultra entsprechend ins Licht dreht. Nicht mehr oder weniger als bei anderen Flips auch. Im Alltag. Auch wenn man mit dem Finger drüber streicht oder das Display bedient, ist es unauffällig.
Der Schließ-Falt-Mechanismus wirkt auf dem ersten Eindruck straff, ließ sich aber trotzdem gut auch mit einer Hand öffnen.
Das Case für das Motorola RAZR 50 Ultra
Das Case hat nicht nur den Displayschutz als Funktion und trägt wenig auf. Es dient auch zur Befestigung des Bandes, mit dem man das Motorola Razr 50 Ultra umhängen kann. Hat man schon bei anderen Smartphones gesehen. Optisch kann man da geteilter Meinung sein, ich empfinde es so aber weniger geschützt und würde das dauerhaft nicht tragen wollen.
Das Case hat kleine Klebestellen, an denen man eine Folie abziehen kann. Es sitzt so zwar fest und sicher auf dem Motorola Razr 50 Ultra, lässt sich aber fast gar nicht mehr abnehmen. Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss.
Prozessor, Display und Leistung des Motorola RAZR 50 Ultra
Obwohl das Motorola Razr 50 Ultra mit dem Snapdragon 8s Gen 3. den gleichen Prozessor und die gleiche verarbeitende Software wie das Motorola Edge 50 Ultra besitzt, gibt es im Alltag gefühlt doch Unterschiede. Das Razr kommt leider, gerade beim äußeren Display, mit Rucklern und Gedenksekunden daher, welche die Benutzungsfreude bei mir deutlich getrübt haben.Gleiches merkt man auch beim Hauptdisplay in der Fotoverarbeitung.
Sonst macht das 165 Hertz Full HD OLED Display aber Freude, auch in der Helligkeit. Gut, es kommt in keinem Moment an mein OnePlus 12 dabei heran, aber der Helligkeitswert ist halt auch überdurchschnittlich.
Die Kamera vom Motorola RAZR 50 Ultra
Die 50 MP Kameras setzen sich aus der Hauptkamera (f/1.7) und einem Teleobjektiv (2x Zoom, f/2.0).zusammen. Ein Ultraweitwinkel gibt es nicht. Die Fotos wirken zumeist gut, aber etwas dunkel im Weißabgleich. Trotzdem kann die Kamera bei fast allen Gelegenheiten überzeugen. Lediglich bei schwachen Lichtverhältnissen rauscht sie schneller ab.
Videos sehen dabei ähnlich aus. zusätzlich dazu gibt es noch die wirklich coole Camcorder-Funktion (siehe Foto). Nichts für Foto-Enthusiasten, aber für Alltags-Fotografie und -video ist es okay.
Das Außendisplay
Beim Außendisplay, was größer als bei Samsung daher kommt, lassen sich die einzelnen Seiten des Bildschirms einstellen und fast jede App lässt sich darauf auch gut ausführen. Ob man eben schnell Whatsapp antworten will, seinen Kalender lesen oder Spotify steuern mag, man braucht das Motorola Razr 50 Ultra dafür gar nicht erst aufklappen. Habe ich als sehr praktisch empfunden.
Mein Fazit
Am Ende lies dann leider das Display mich völlig im Stich. Ein starker Displayfehler am Falz, so dass sich das Gerät nicht mal mehr ausschalten lies. Das mag ein Einzelfall sein, aber insgesamt werde ich wohl kein großer Freund von Foldables. Das praktische Außendisplay kann mir die abgespeckte Kamera nicht ersetzen, der Preis ist nach wie vor bei allen gängigen Foldables zu hoch und der Displayfaktor macht nur bedingt Sinn.
Für mich insgesamt, gerade auch gegenüber dem Motorola Edge 50 Ultra, eine Enttäuschung.
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